WORKSHOP

Technische Universität Braunschweig und Beuth Hochschule Berlin
Sommersemester 2016


HANDS ON CINEMA!
Konzepte für die räumliche Gestaltung und strategische Ausrichtung von fünf Arthouse-Kinos

Der Erfolg des Collaborative Project Cinema of the Future, das der ANCB seit 2010 gemeinsam mit seinem Partner, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, durchführt, hat nicht zuletzt gezeigt, dass bei den Betreibern von Arthouse Kinos ein erheblicher Bedarf an frischen Ideen und Ansätzen für die Verbesserung ihrer Kinos sowohl auf räumlicher als auch auf programmatischer Ebene besteht.

HINTERGRUND: AUSSCHREIBUNG UND SEMESTERARBEIT DER BETEILIGTEN UNIVERSITÄTEN
ANCB und die Creative Europe MEDIA Desks Deutschland initiierten deshalb im Februar 2016 eine deutschlandweite Ausschreibung, die sich an Arthouse Kinobetreiber mit Interesse an einer Innovationskur und neuen Impulsen richtete. Für die Erarbeitung der Konzepte für die räumliche Gestaltung und strategische Ausrichtung konnten das Institut für Entwerfen und Gebäudelehre der Technischen Universität Braunschweig (Prof. Almut Grüntuch-Ernst) sowie das Fachgebiet Szenografie und Theaterbau der Beuth Hochschule Berlin (Prof. Bri Newesely) gewonnen werden, die die Aufgabe in ihre Semesterarbeit integrierten.

Aus den zahlreichen Einreichungen wählte eine Jury, bestehend aus den Projektpartnern, im März 2016 folgende Kinos aus:
Universum Kino in Braunschweig
Olympia Kino in Landsberg/Lech
Passage Kino in Berlin
Berli Theater in Hürth
Thalia Kino in Potsdam

Die Konzepte wurden im Sommersemester 2016 von den Studierenden der beteiligten Hochschulen erarbeitet. Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie muss ein Kino beschaffen sein, um für das Publikum ein wichtiger und sichtbarer öffentlicher Raum zu sein? Welche Rolle spielen dabei Design, Innenarchitektur sowie Angebote an alternativem Content?

INTENSIVWORKSHOP BEIM ANCB: 10. – 11. JUNI 2016
Zu diesem Wochenendworkshop kamen die Studierenden der beiden Hochschulen, ihre Professoren, die Kinobetreiber und die Vertreter der Filmförderungsanstalten erstmalig alle beim ANCB zusammen, um die Zwischenergebnisse zu diskutieren und ausgewählte Schwerpunkte zu vertiefen. Am ersten Tag gaben hochkarätige Experten den Teilnehmern Anregungen aus der Praxis. Carla Wilkins vom Lichtplanungsbüros Lichtvision betonte die Bedeutung des Lichts als Inszenierungs- und Gestaltungselement. Sie forderte die Studenten auf „das Kino als Erlebnisraum zu gestalten und die perfekte Blackbox“ zu entwerfen. Prof. Joachim Sauter vom Gestaltungsbüro ART+COM zeigte Möglichkeiten, durch Installationen einem Ort eine identitätsstiftende Einzigartigkeit zu geben. Er betonte, dass „Menschen aus der Isolation Zuhause wieder das Gemeinschaftserlebnis suchen“.

Sichtlinien, den Sinn von Vorhängen, Stufenbeleuchtung sowie die Lichtdurchlässigkeit von Materialien und die Höhe der Leinwand thematisierte Oliver Pasch (Sony Professional Solutions). Schließlich erhielten die Teilnehmer noch eine Einführung in Kosten- und Terminplanung von Michael Sadomskyj (Henn Architekten). So gerüstet konnten alle Teams noch ein paar Anpassungen vornehmen, bevor sie ihre Ideen am zweiten Tag des Workshops den Kinobetreibern präsentierten.

ABSCHLUSSPRÄSENTATION AUF DER FILMKUNSTMESSE LEIPZIG AM 22. SEPTEMBER 2016
Unter den bis Semesterende überarbeiteten und fertiggestellten Entwürfen wurden zwölf vielseitige und spannende Gestaltungskonzepte für die fünf Kinos ausgewählt, die am 22. September 2016 anlässlich der 16. Filmkunstmesse in Leipzig präsentiert wurden. Mit vier Konzepten sind die meisten Ideen für das Universum Kino in Braunschweig entstanden, das in einer Einkaufsstraße liegt und schon deshalb viele Ansatzpunkte zur Neugestaltung und Öffnung für das Publikum bot. Das im Hinterhof eines typischen Neuköllner Gebäudeensembles von 1910 gelegene Passage Kino Berlin hat die Jungdesigner ebenfalls ganz besonders inspiriert. Ganze drei Konzepte schafften es in die Endrunde. Das kleinstädtische Olympia Kino Landsberg und das Berli Kino in Hürth sind mit je zwei Konzepten dabei. Und schließlich wurde auch für das Thalia Potsdam, das größte unter den teilnehmenden Kinos, ein neues, innovatives Nutzungskonzept entworfen.
 Die maßgeschneiderten Raum- und Gestaltungskonzepte für diese Kinos wurden in Präsentationen und Trailern in Leipzig vorgestellt und diskutiert. Die zahlreichen Teilnehmer waren begeistert von den Ideen und lobten die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Mehr Informationen

Hands on Cinema! ist eine Initiative der Creative Europe MEDIA Desks Deutschland gemeinsam mit ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory, der TU Braunschweig und Beuth Hochschule Berlin. Gefördert wird sie von Medienboard Berlin-Brandenburg, FilmFernsehFonds Bayern, Film- und Medienstiftung NRW und Nordmedia.
Kooperationspartner ist die AG Kino-Gilde.

Copyright Fotos vom Workshop beim ANCB Juni 2016: ANCB/Jirka Jansch, Copyright Fotos von der Präsentation bei der Filmkunstmesse in Leipzig September 2016: RJ/AG Kino Gilde


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